In der Zusammenarbeit mit Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte entstehen häufig Situationen, in denen für Sozialarbeiterinnen und -arbeiter auf den ersten Blick nicht klar ist, ob kulturelle Prägungen eine Rolle spielen und wie sie auf vermeintliche kulturelle Unterschiede angemessen reagieren können. Gleichzeitig existieren verschiedenste Definitionen und Konzepte davon, was „Kultur“ eigentlich ist und wie „Kultur“ in einer globalisierten Welt verstanden werden kann.
Die Fortbildung beschäftigt sich daher einerseits mit theoretischen Modellen von Kultur und kultureller Identität und will dazu anregen, diese kritisch zu reflektieren und zu hinterfragen. In diesem Zusammenhang stellt sie außerdem das Konzept der Kulturellen Intelligenz (CQ) vor und fragt nach dessen Beitrag zu einer gelingenden Kommunikation.
Ein weiterer Schwerpunkt der Veranstaltung bezieht sich auf die Gefahr der Kulturalisierung sozialer Probleme und der Depersonalisierung des Gegenübers. Ziel ist es, kompetent zwischen kultureller Prägung und anderen Differenzlinien zu unterscheiden bzw. deren Gleichzeitigkeit zu erkennen. Zu diesen Differenzlinien gehören beispielsweise Gender, sozioökonomische Situation, religiöse Zugehörigkeit, psychische Gesundheit und Herkunft. In diesem Zusammenhang werden u. a. Beispiele aus den Bereichen Kinderschutz, witchcraft branding und Zwangsheirat herangezogen
Ihr Profit:
- Reflexion der Rolle von Kultur in der Sozialen Arbeit mit Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte
- Erhöhung der Kultursensibilität in der täglichen Beratungs- und Betreuungsarbeit sowie Schärfung des Bewusstseins für mögliche Kulturalisierungen sozialer Probleme
- Gestaltung zielgerichteter und passgenauer psychosozialer Interventionen durch eine Verbesserung der Kommunikation zwischen Fachkraft und Klient*in und eine differenzierte Analyse der jeweiligen Problemlage
Zielgruppe:
Sozialpädagoginnen und -pädagogen im Asylsozialdienst, im Bereich der Jugendhilfe, Schulsozialarbeit oder in Beratungsstellen, Erzieherinnen und Erzieher sowie Kinderkrankenpflegerinnen und -pfleger