In der Begleitung von Menschen am Lebensende hat die Wahrnehmung der kulturellen, religiösen und persönlichen Werte der jeweiligen Patientinnen und Patienten und ihrer An- und Zugehörigen eine große Bedeutung. Ebenso fließen die entsprechenden Werte von Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegerinnen und Pfleger und aller weiteren beteiligten Personen in die Situation einer Begleitung mit ein. Dies umso mehr, wenn medizinische Entscheidungen zu treffen sind, die mit einer Verkürzung von Lebenszeit einhergehen können. Besonders im Fall einer Therapiezieländerung können unterschiedliche Werte, Haltungen und Praktiken der betroffenen wie auch der beteiligten Personen konfligieren.
Welche Problemstellungen sind grundsätzlich mit einer Therapiezieländerung verbunden, und wie stellen sie sich in unterschiedlichen religiösen Kontexten dar? Welche Klärungs- und Wahrnehmungsprozesse können hier im Rahmen einer ethischen Fallbesprechung stattfinden? Wie kann in der Organisation Krankenhaus kultursensibel miteinander umgegangen und gearbeitet werden?
Krankenhausseelsorge als religiös gebundenes Begleitangebot kann hier herausgefordert sein, verschiedene Perspektiven miteinander in einen Dialog zu bringen. Zugleich hat sie ihre eigene religiöse Verortung in den Blick zu nehmen, um in einem multireligiösen wie auch wertepluralen Kontext kultursensibel sprachfähig zu sein.
Diese Fragen möchten wir diskutieren und laden dazu Mitarbeitende aus den Bereichen Medizin, Pflege, (Krankenhaus-)Seelsorge, aus unterschiedlichen therapeutischen Bereichen, Ehrenamt und alle weiteren Interessierten herzlich ein.