Ein Trauma kann entstehen, wenn Menschen lebensbedrohlichen Situationen wie etwa Misshandlung, Unfälle, Naturkatastrophen oder Krieg hilflos ausgeliefert sind. Gerade kriegstraumatisierte Kinder und Jugendliche stellen die pädagogisch-therapeutischen Helferinnen und Helfern vor große Herausforderungen. Einerseits sind diese Kinder und Jugendlichen auf Grund der übermächtigen Eindrücke und Bilder derart verstört und bedroht, dass Beziehungen, auch wenn diese helfend sind, kaum zugelassen werden. Oft wurden sie selbst Opfer von Gewalt, Vergewaltigung und Folter, erlitten körperliche Verletzungen, wurden zum Morden gezwungen oder litten an Armut, Hunger, Deprivation und Unterernährung. Andererseits sind die Helferinnen und Helfer mit Bildern, Ereignissen und Kriegs- und Fluchterlebnissen konfrontiert, die ihnen selbst meist völlig fremd sind, gleichzeitig aber eben auch genauso verstörend und bedrohlich auf sie wirken wie auf ihre Klientinnen und Klienten.
Neben allen bekannten traumapädagogischen Fähigkeiten und Kenntnissen ist es hilfreich, die Wirkung von Kriegstraumata auf Kinder und Jugendliche noch besser zu verstehen. Der Kontext von Tod und Vertreibung sowie kulturelle und familiäre Entwurzelung sollte besser begreifbar sein, um pädagogisch-therapeutische Angebote sowie Alltagsroutinen sinnvoll auf die Fähigkeiten, Ängste und Bedürfnisse der kriegstraumatisierten Kinder und Jugendlichen abzustimmen. Nicht zuletzt sollte es aber auch darum gehen, wie Helferinnen und Helfer selbst mit den verstörenden Bildern und Eindrücken von Krieg umgehen und sich gegebenenfalls davon abgrenzen können.
Zielgruppe:
Mitarbeitende der Jugendhilfe, der Sozialen Arbeit, des Gesundheitswesens, sowie Interessiert