Empowerment durch Biografiearbeit

Menschen, die traumatische Ereignisse wie zum Beispiel Krieg und Flucht erleben, bleiben teilweise mit dem Gefühl zurück, nur „Beifahrer ihres Lebens“ zu sein. Das Leben passiert ihnen einfach: Sie sitzen zwar im Wagen, aber das Lenkrad hält jemand anders in der Hand und sie können nicht bestimmen, wo die Reise hingeht. Gefühle wie Ausgeliefertsein und Hilflosigkeit setzen sich fest. Aus der Salutogenese-Forschung wissen wir: Wer aufgrund traumatischer Erfahrungen die Herausforderungen des Lebens nicht als bewältigbar einschätzt, wer die Fügungen des eigenen Lebens nicht einordnen kann oder als sinnlos erlebt, der ist seelisch geschwächt.

Hier setzt ressourcenorientierte Biografiearbeit als pädagogische Intervention an. In geleiteten Gesprächen lernen Menschen, ihren belastenden Erfahrungen einen Platz in der Vergangenheit zuzuordnen und sich auf die Zukunft auszurichten. Biografiearbeit eröffnet den Raum, das eigene Leben besser zu verstehen, die darin liegenden Ressourcen zu nutzen und sich selbst wieder als den Autor der eigenen Geschichte zu begreifen. Diese pädagogische Ermutigung und Ermächtigung (Empowerment) setzt den Gefühlen von Ohnmacht und Abhängigkeit etwas entgegen und bahnt den Weg zum Erleben von Selbstwirksamkeit, Sinnhaftigkeit und Selbstkontrolle.

Im Tagesseminar zu ressourcenorientierter Biografiearbeit fördert Vielfalt Plus+ eine stärkende pädagogische Praxis. 

Lernziele 

• Ideen für das Anstoßen von Empowerment-Prozessen
• Kennenlernen der Methode der ressourcenorientierten Biografiearbeit (zur Reflektion von Differenzerfahrungen)
• Ergründen der Bedeutung von Differenzerfahrungen in der eigenen Biografie, Entwicklung Bewältigungsstrategien.