Geflüchtete Menschen sind erheblichen psychischen, sozialen, und sozio-kulturellen Stressoren ausgesetzt und damit besonders gefährdet für abhängige und riskante Formen des Substanzkonsums. Im Rahmen des Projekts PraeWi (Präventionsmaßnahmen und Wissenstransfer innerhalb der Sozialen Arbeit bezüglich riskanten Substanzkonsums für Menschen mit Fluchterfahrungen in Übergangswohnheimen) haben geflüchtete Menschen, Fachkräfte und Forschende gemeinsam ein Präventionskonzept rund um die Themen psychosoziale Gesundheit, Trauma, Flucht und Sucht entwickelt, gestaltet und evaluiert.
Das sogenannte Multi-Komponenten-Präventionskonzept beinhaltet mehrere Maßnahmen, um Bewohnende und Fachkräfte in Gemeinschaftsunterkünften zu unterstützen. Dazu gehören für Fachkräfte
- ein Leitfaden zum Substanzkonsum geflüchteter Menschen in Gemeinschaftsunterkünften mit Handlungsempfehlungen in herausfordernden Situationen
- ein E-Learning-Tool zu Themen wie Suchtverständnis, Psychoaktive Substanzen, Riskanter und abhängiger Substanzkonsum, Prävention, Psychosoziale Lage geflüchteter Menschen, Flucht – Trauma – Sucht
- ein Schulungskonzept zur Qualifizierung von geflüchteten Menschen als Peer-Beratende zum Thema Substanzkonsum
- ein Handbuch zur Implementierung des Präventionskonzepts in Unterkünften
Für Geflüchtete stehen Informationsvideos und Podcasts rund um die Themen Flucht, psychosoziale Gesundheit und Sucht zur Verfügung. Teilweise liegen die Angebote in verschiedenen Sprachen vor.
Alle Materialien sind auf der Webseite frei verfügbar.
Das Projekt PraeWi ist an der Hochschule Esslingen angesiedelt und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert.