Im Mai 2022 hat die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz das Modellprojekt „Sicherung der medizinischen und gesundheitlichen Versorgung von nicht krankenversicherten und papierlosen Menschen in Bremen (MVP)“ ins Leben gerufen. Bereits im Juli 2022 konnte das Behandlungs- und Beratungszentrum des gleichnamigen Vereins eröffnet werden. Es bietet Menschen ohne Papiere, EU-Bürgerinnen und -bürgern in prekären Beschäftigungsverhältnissen sowie Menschen in schwierigen Lebenslagen, wie Wohnungslosigkeit, einen niedrigschwelligen Zugang zu medizinischer Versorgung und nach Möglichkeit Vermittlung eines Krankenversicherungsschutzes.
Im November 2023 beschloss der Senat die Weiterführung des Angebotes in den Räumlichkeiten „Außer der Schleifmühle“ zunächst bis Ende 2025. Der Deputation für Gesundheit wurde am 13. August 2024 der Abschlussbericht der externen Evaluation des Instituts für Public Health und Pflegeforschung (IPP) vorgelegt.
Die drei zu Projektbeginn definierten Ziele des MVP wurden laut den Urheberinnen und Urhebern der Evaluationsstudie erreicht:
- Menschen, die bisher keinen Zugang zu einer ambulanten oder stationären Behandlung oder zur Versorgung mit Medikamenten und Hilfsmittel gefunden haben, wurde der Zugang mit Hilfe von Behandlungsscheinen ermöglicht. Insgesamt fanden von Juli 2022 bis Ende 2023 5.086 Beratungen, Behandlungen oder Ausstellungen von Behandlungsscheinen in der Beratungs- und Behandlungsstelle statt.
- Durch das Clearingverfahren konnten bisher Nichtversicherte in eine reguläre Krankenversicherung aufgenommen werden.
- Durch das niedrigschwellige Angebot des MVP kann die Erstversorgung zu einem früheren Stadium beginnen, sodass schwerwiegenden Krankheitsverläufen entgegengewirkt werden kann.