Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (Hg.)

Raus aus der (gefühlten) Ohnmacht?

Geflüchtete erleben ihr Ankommen in Deutschland als eine immense Herausforderung

Schlagwort(e): Asyl- und Migrationsrecht, Diskriminierung, Geflüchtete, Sprache

Die Ursachen dafür, dass sich Geflüchtete häufig ohnmächtig fühlen, sind vielfältig: Die institutionellen Vorgaben im Asylprozess drängen die Geflüchteten typischerweise in eine Position, in der sie kaum eigenen Handlungsspielraum haben. Sie sehen sich mit Autoritäten konfrontiert, gegen die sie nichts ausrichten können. Auch Erfahrungen mit und Angst vor Diskriminierung hemmen die Handlungsfähigkeit Geflüchteter. Verstärkt werden die Ohnmachtsgefühle häufig durch mangelnde Sprachfertigkeiten, wie viele Erzählungen vermuten lassen. Außerdem fehlt den Betroffenen meist ein persönliches Netzwerk, sie fühlen sich nirgendwo zugehörig. In ihrer Kombination bilden diese Faktoren vielfach eine Gemengelage, die ein Gefühl der Ohnmacht begünstigt. Dieses zu überwinden – sich selbst zu ermächtigen – stellt also einen zentralen Aspekt des Ankommens dar.

Ob es Geflüchteten gelingt, in einer neuen Gesellschaft anzukommen, hängt sowohl von ihnen selbst als auch von den Einheimischen ab. Anhand von Erzählungen Geflüchteter verdeutlicht eine IAB-Studie, dass diese den schwierigen Prozess des Ankommens vor allem als ein stetes Ringen um Handlungsfähigkeit erleben – mit individuell höchst unterschiedlichem Erfolg.

Autor:
Philipp Landauer
Beitrag im IAB-Forum, Zitation und Online-Verfügbarkeit:
Landauer, Philipp (2023): Raus aus der (gefühlten) Ohnmacht? Geflüchtete erleben ihr Ankommen in Deutschland als eine immense Herausforderung, In: IAB-Forum 5. Januar 2023, https://www.iab-forum.de/raus-aus-der-gefuehlten-ohnmacht-gefluechtete-erleben-ihr-ankommen-in-deutschland-als-eine-immense-herausforderung/
doi: 10.48720/IAB.FOO.20230105.01
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