Der Angriff Russlands auf die Ukraine und der folgende Krieg hat viele Menschen zur Flucht gezwungen. Die Europäische Union hat in Reaktion die sogenannte Massenzustromrichtlinie aktiviert, die Geflüchteten das Asylverfahren erspart und ihnen direkten Zugang zu sozialer Unterstützung und dem Arbeitsmarkt gewährt. Ausgenommen von diesem Regelwerk sind allerdings Drittstaatlerinnen und Drittstaatler ohne permanente Aufenthaltsgenehmigung in der Ukraine, darunter viele internationale Studierende. Im Rahmen eines im Sommersemester 2022 und Wintersemester 2022/23 an der Evangelischen Hochschule durchgeführten Lehr-Forschungsprojekts wurden Interviews mit aus der Ukraine geflohenen Drittstaatlerinnen und Drittstaatlern und Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle CUSBU – Communities Support for BIPoC Refugees Ukraine sowie Beobachtungen im Beratungsalltag durchgeführt, anhand derer die soziale und rechtliche Situation dieser Gruppe rekonstruiert wird. Deutlich wird dabei, wie der Ausschluss der Drittstaatlerinnen und Drittstaatler aus dem Regelwerk der Massenzustromrichtlinie zu unklarem, intransparentem und willkürlichem Behördenhandeln gegenüber dieser Gruppe führt, was als eine Form des institutionellen Rassismus interpretiert wird.
Autorinnen und Autoren:
Juliane Karakayali, Stefanie Kron, Giselle-Elise Ali Adam, Lara Beierle, Frieda Dier, Ramina Hakakzadeh Zanjani, Maria Jacenko, Anne-Sophie Minuth, Luljeta Qunaj, Alina Sarb, Adrian Sünderhauf, Henri Steegmann, Kristina Theilmann, Inga Tiemann
Der Forschungsbericht (32 S.) wurde am 1. Dezember 2022 veröffentlicht und ist online verfügbar unter:
https://www.eh-berlin.de/fileadmin/Redaktion/2_PDF/FORSCHUNG/Kurz_informiert/01_12_22_Forschungsbericht_BIPoC_Geflu__chtete_Berlin_final.pdf
Kontakt:
Prof. Dr. Juliane Karakayali, juliane.karakayali(at)eh-berlin.de
Prof. Dr. Stefanie Kron, kron(at)eh-berlin.de