Fast alle Menschen finden es wichtig, sich vor Krankheiten und Pflegebedürftigkeit zu schützen oder für den Fall der Fälle vorzubeugen. Doch die Umsetzung fällt den meisten sehr schwer. Das kann zum Beispiel mit fehlenden Informationen, Verdrängung belastender Themen und mangelnden Möglichkeiten für präventives Verhalten zu tun haben. Individuelle Voraussetzungen spielen hier – so die Hypothese – eine ebenso große Rolle wie soziale Strukturen und politische Wirkungsweisen.
Vielfalts- und Transkulturalitätsdebatten zielen auf die Individualität des Menschen, die von mannigfachen Faktoren beeinflusst wird. Allein die Individualität zu betrachten, reicht jedoch nicht aus, um das Präventions- und Vorsorgeverhalten von Einzelnen oder Gruppen zu erklären. Funktionierende Sozialräume, so signalisieren es multiprofessionelle Forschungs- und Praxisteams, sind für das Präventionsverhalten von Menschen und insbesondere von vulnerablen Gruppen, zu denen Menschen mit Migrationsgeschichte und pflegende Angehörige im Allgemeinen gehören, von ausschlaggebender Bedeutung.
Der Fachtag sollte Hürden für Prävention und Vorsorge beleuchten und Best-Practice-Beispiele vorstellen, bei denen es um Partizipation und Empowerment der Zielgruppen geht und letztlich um selbstbestimmtes Altern und Sterben, auch in der Fremde.
Wie von unseren Fachtagen bekannt, kamen pflegende Angehörige, Menschen mit Migrationsgeschichte, Community-Vertretende genauso zu Wort wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Professionelle und Ehrenamtliche aus Unterstützungsprojekten, Mitarbeitende von Verwaltung und Netzwerken.