Mehr als 1,2 Millionen Personen haben im Jahr 2022 Schutz in Deutschland gesucht – rund eine Million von ihnen aus der Ukraine und etwa 200.000 aus anderen Ländern. In diesem Jahr kamen mehr als 125.000 Asylbewerberinnen und Asylbewerber hinzu. Die Aufnahme von so vielen Schutzsuchenden in so kurzer Zeit stellt Bund, Länder und Kommunen vor zahlreiche Herausforderungen.
Sind deutsche Kommunen tatsächlich an ihrer Belastungsgrenze gekommen? Wie gehen sie mit den vielen Herausforderungen um, die mit der Unterbringung und Versorgung von Schutzsuchenden zusammenhängen? Und könnte die aktuelle Situation helfen, künftige „Flüchtlingskrisen“ zu bewältigen?
Der ehemalige Flüchtlings- und Integrationsbeauftragte der Stadt Mössingen, Boris Kühn, und der Koordinator „Hilfen für Geflüchtete“ im Fachdienst des Lankreises Tübingen, Julian Schlicht, haben für den MEDIENDIENST eine Expertise zum Stand der Unterbringung von Geflüchteten in den Kommunen verfasst. Es ist die erste derartige Expertise aus Sicht der Kommunen seit dem Anstieg der Flüchtlingszahlen 2022.