Erster Zusammenhaltsbericht
„Manchmal habe ich schon das Gefühl, ich lebe in einer Blase“ – dieser Aussage dürften nicht wenige Menschen in Deutschland zustimmen. Selbst wenn man im Alltag ganz unterschiedlichen Menschen begegnen mag, besteht der Kreis an bekannten Personen, mit denen man auch mal ein längeres Gespräch führt, häufig doch überwiegend aus Personen, die einem selbst recht ähnlich sind. Die Tendenz, dass soziale Gruppen gerne „unter sich“ bleiben, ist keineswegs neu oder an sich schon problematisch. Angesichts zunehmender und erhitzter gesellschaftlicher Konflikte stellt sich jedoch die Frage: Gibt es in Deutschland eine „Entkopplung“ sozialer Gruppen, die sich im Hinblick auf ihre Bekanntschafts-Netzwerke bevorzugt unter ihresgleichen bewegen? Und inwiefern prägen solche „Blasen“ die Einstellungen, Werte, Erfahrungen und Gefühle der Menschen und gefährden damit den gesellschaftlichen Zusammenhalt?
Mit dem vorliegenden Bericht eröffnen wir unsere Reihe der Zusammenhaltsberichte des FGZ. Die Zusammenhaltsberichte sollen auf der Grundlage der im FGZ erhobenen Daten eine interessierte Öffentlichkeit über zentrale Befunde und Analysen zum gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland informieren. Mit dem Fokus auf Datenerhebungen ergänzen die am Forschungsdatenzentrum des FGZ (FDZ-FGZ) koordinierten Zusammenhaltsberichte die zentrale Schriftenreihe des FGZ, die im Campus Verlag erscheint. Der vorliegende erste Zusammenhaltsbericht des FGZ wurde von der Task Force des FDZ-FGZ erarbeitet und beruht auf Auswertungen der ersten Welle („Ankerpersonen“) des German Social Cohesion Panel (SCP).
Autorinnen und Autoren:
Nils Teichler, Jean-Yves Gerlitz, Carina Cornesse, Clara Dilger, Olaf Groh-Samberg, Holger Lengfeld, Eric Nissen, Jost Reinecke, Stephan Skolarski, Richard Traunmüller, Lena Verneuer-Emre