Der subjektive Sozialstatus (SSS) ist mit physischer und psychischer Gesundheit assoziiert. In dieser qualitativen Interviewstudie wurde exploriert, welche Faktoren den SSS asylsuchender Menschen bedingen. Der Rechtsstatus war ein zentraler Faktor für den niedrigen SSS der Befragten. Zugleich akzentuiert Flucht die Dynamik und Pluralität des Konstrukts, das abhängig von Referenzrahmen und Indikatoren ist. Für die Befragten waren unterschiedliche Faktoren für ihre gesellschaftliche Position ausschlaggebend, darunter konventionelle sozioökonomische Faktoren (Geld, Bildung und Beruf) wie auch Selbstverwirklichung, Zufriedenheit oder Moral. Die Bedeutung von Geld, Bildung oder Beruf wurde durch Erfahrungen einiger Befragter im Asylsystem und Herkunftsland aber auch eingeschränkt oder negiert. Die Implikationen für die Operationalisierung des SSS bedürfen weiterer Diskussion.