Stefanie Neyer / Thomas Zabrodsky / Sarah Kühne

Community Nursing für Menschen mit Migrationsbiografie

Eine qualitative Studie

Schwerpunktthemen: Gesundheitskompetenz, Integration, Interkulturelle Kompetenz

Menschen mit Migrationsbiografie bzw. mit besonderen sozio-kulturellen Bedürfnissen finden erschwert den Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen bzw. sind von einer Über-, Unter- oder Fehlversorgung betroffen. Durch Community Nursing (CN) kann die Gesundheitskompetenz gestärkt werden. Ein solches Angebot wurde im Jahr 2022 in einer Gemeinde in Österreich implementiert. 
Die Studie zielte darauf ab, die Wahrnehmung des CN-Angebots sowie Lösungsansätze zur Förderung der Inanspruchnahme von Menschen mit Migrationsbiografie in einer österreichischen Gemeinde zu identifizieren und aufzuzeigen.

Im Ergebnis konnten vielfältige Barrieren (fehlende Sprachkompetenz, Unwissenheit bzgl. Versicherungsschutz, fehlende Informationen zu CN, gefühlsbezogene hemmende Faktoren wie Angst, Scham und Vorbehalte gegenüber Pflegeangeboten) identifiziert werden. Mögliche Lösungsansätze für ein niederschwelliges Angebot reichen vom Einsatz von Schlüsselpersonen über Gesundheitsberatung in Begegnungscafés bis hin zu einer gezielten Informationsstrategie. 

Die Studie zeigt, dass ein erfolgreiches CN-Angebot eine umfassende Implementierungsstrategie und bedarfsgerechte Maßnahmen erfordert. Die sichtbar gewordenen Barrieren, Ängste und Vorbehalte sollten berücksichtigt werden, um den Zugang zum CN für Menschen mit Migrationsbiografie zu erleichtern.
 

Weitere Informationen:
Neyer, S., Zabrodsky, T., & Kühne, S. (2024). Community Nursing für Menschen mit Migrationsbiografie: Eine qualitative Studie. Pflege, 37(6), 313–320. https://doi.org/10.1024/1012-5302/a001023  


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