Chancen statt „Krise“

Migration ist Realität in Deutschland – insbesondere vor Ort, in den Kommunen. Die Zu- und Abwanderung von Personen mit Migrationserfahrung bietet deutschen Kommunen große Chancen, zum Beispiel um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken oder das eigene Verwaltungshandeln zu verbessern und vielfaltsgerechter zu gestalten. Dabei stehen sie vor der Herausforderung, sowohl den unterschiedlichen Bedürfnissen neu angekommener Menschen mit Blick auf Wohnraum, Kinderbetreuung, Beschulung, Eingliederung in den lokalen Arbeitsmarkt oder Gesundheitsversorgung gerecht zu werden als auch den derzeitigen Veränderungen des politischen und diskursiven Klimas zu begegnen.

Insbesondere der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine im Jahr 2022 zwang mehrere Millionen Menschen, Schutz im Ausland zu suchen, darunter in Deutschland. Kommunen waren dadurch in einen Stresstest versetzt, der zu Reflexionen anregte. Diesen Prozess haben wir wissenschaftlich begleitet. Ziel war es, lokale Erfahrungen und Wahrnehmungen der Akteurinnen und Akteure aus Verwaltung und Zivilgesellschaft, die eine zentrale Rolle in den Kommunen in der Unterstützung des Ankommens und der Integration von Schutzsuchenden (nicht nur aus der Ukraine) spielen, zu sammeln und zu analysieren – um sie dann mit Vertreterinnen und Vertretern der Kommunen im Rahmen einer Dialogreihe zu diskutieren. Daraus formulierten diese gemeinsam die hier im Bericht vorgestellten politischen Handlungsempfehlungen, um kommunale Integrationsarbeit zu stärken und resilienter zu gestalten.