Immer wieder berichten Fachkräfte und Personen, die eine Geburt erlebt haben, von mangelnder Versorgung, Gewalterfahrungen und Diskriminierung in der Schwangerenvorsorge oder bei der Geburt. Besonders betroffen sind marginalisierte und minorisierte Personen. Das Projekt „Selbstbestimmung und Vielfalt in der Geburtshilfe“ des pro familia Bundesverbands, gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), möchte dem entgegenwirken. Verschiedene Veranstaltungen im Projekt bieten den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich für reproduktive Gerechtigkeit zu sensibilisieren. Sie richten sich in erster Linie an Fachkräfte der Schwangerenversorgung, Geburtshilfe und Wochenbettbetreuung sowie junge Engagierte im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Rechte (SRGR).
Auf dem Weg hin zu reproduktiver Selbstbestimmung und einer diskriminierungsfreien gynäkologischen Versorgung sind ableistische Strukturen ein großes Hindernis. Sie verhindern den gleichberechtigten Zugang für Menschen mit Behinderungen und/oder psychischen Erkrankungen. Die Erfahrungen und Bedarfe dieser Menschen standen daher im Fokus des dritten Webinars im Rahmen des Projekts. Mit etwa 120 Teilnehmenden – größtenteils Hebammen, Ärztinnen, Ärzte, Schwangerschaftsberaterinnen und Studierenden der Medizin oder der Hebammenwissenschaften – stieß das dreistündige Webinar auf großes Interesse.
Wir freuen uns, die Erkenntnisse aus dieser Veranstaltung hiermit einem breiteren Publikum zur Verfügung stellen zu können. Damit wollen wir einen Beitrag zur Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung aller Menschen rund um die Geburt leisten.