Wie und unter welchen Bedingungen eine gewaltbetroffene Person in Deutschland Unterstützung findet, hängt erheblich davon ab, in welcher Lebenssituation sie sich befindet und wo sie lebt. Denn: Jedem Bundesland, jeder Kommune ist nach wie vor selbst überlassen, ob und wieviel man in den Schutz gewaltbetroffener Frauen und Kinder investieren möchte. Die Finanzierung der Hilfeeinrichtungen ist mithin ein riesiger – und löchriger – Flickenteppich: Freiwillige Leistungen hier, Zuschüsse vom Land da, Sozialleistungsansprüche der Frauen dort, dazu Spenden und Eigenmittel. Jede vierte Frau zahlt selbst für den Frauenhausaufenthalt. Das System ist lückenhaft, überlastet und hochkomplex – zu komplex, um Schutz unkompliziert sicherzustellen.
Die Fachinformation schlüsselt die komplexe Finanzierungslandschaft auf. Mitarbeitende von Frauenhäusern geben Auskunft über die ebenso heterogene wie prekäre Realität ihrer Arbeit: Was bedeutet der „Flickenteppich Gewaltschutz“ für sie, aber vor allem für schutzsuchende Frauen und ihre Kinder in der Praxis? Wie treffen Gewalt und finanzielle Benachteiligung von Frauen im Gewaltschutz aufeinander?