Immer mehr Pflegekräfte kommen aus dem Ausland. Ihre Integration erweist sich als komplex. Entscheidend für den Erfolg ist neben der betrieblichen Integration auch die soziale und emotionale Integration. Zum 1. Mai 2023 ist das Modellprojekt: „STaF“ – Soziale Teilhabe ausländischer Fachkräfte in der Pflege“ gestartet. Das STaF-Projekt begleitet zugewanderte Pflegefachkräfte und Auszubildende in einer Mentor-Mentee-Beziehung bei der sozialen Integration vor Ort. Ziel ist es Begegnungsmöglichkeiten zwischen Einheimischen und neuzugewanderten Pflegekräften zu schaffen und so die betriebliche Integration durch die Integration in die Gesellschaft vor Ort zu unterstützen. Das Projekt leistet hier einen Beitrag zur gelingenden sozialen Integration neuzugewanderter Pflegefachkräfte am Arbeits- und Wohnort. STaF richtet sich an Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und ambulante Dienste, die ausländische Pflegekräfte und Auszubildende beschäftigen.
Die Mentees lernen von den Erfahrungen und dem „Insiderwissen“ der Mentorinnen und Mentoren, während letztere ihre Kompetenzen stärken und ihr Wissen weitergeben können. Dadurch entsteht eine starke Gemeinschaft, in der sie sich gegenseitig inspirieren und unterstützen. Die konkrete Ausgestaltung der Mentoring-Mentee-Beziehung bleibt den Teilnehmenden selbst überlassen und orientiert sich an den Bedürfnissen der Mentees. Grundlagen der Beziehung sind Freiwilligkeit und Vertraulichkeit.
Das Mentoring-Mentee-Programm zielt darauf ab, persönliche Kontakte zwischen ausländischen Pflegekräften und Einheimischen über den Job hinaus zu initiieren und aufzubauen. Integration kann nur stattfinden, wenn es genügend Berührungspunkte gibt zwischen zugezogenen und eingesessenen Bewohnerinnen und Bewohnern. Nur so werden Ängste und Vorurteile auf allen Seiten abgebaut. Die Stadteile und Quartiere bieten vielfältige Möglichkeiten, interkulturelle Begegnung zwischen Menschen gewinnbringend zu gestalten.
Kontakte zu Einheimischen jenseits der Arbeit lindert das Heimweh, gewährt einen guten Einblick in die sozialen und kulturellen Gepflogenheiten der Mehrheitsgesellschaft und bietet reichlich Sprachpraxis. Dies kann sich wiederum positiv auf die Beziehungen am Arbeitsplatz auswirken und insgesamt interkulturelle Öffnungsprozesse in der Einwanderungsgesellschaft fördern.