Die weltweiten Klima- und Umweltveränderungen üben einen signifikanten Einfluss auf die menschliche Gesundheit durch Zunahme chronischer und akuter Hauterkrankungen aus. Klimaassoziierte Umweltveränderungen können darüber hinaus unabhängig von einer Hauterkrankung psychische Erkrankungen auslösen oder intensivieren. In der Arbeit werden Effekte von Klima- und Umweltveränderungen auf dermatologische Erkrankungen unter Anwendung des biopsychosozialen Modells untersucht.
Material und Methoden
Es wurde eine selektive Literaturrecherche in der Datenbank PubMed und in weiteren Literaturquellen durchgeführt.
Ergebnisse
Das biopsychosoziale Modell berücksichtigt komplexe Wechselwirkungen zwischen biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren. Angesichts der Folgen der Klima- und Umweltveränderungen wird von den Autorinnen erstmalig die Ergänzung des Modells vorgeschlagen, um neue Herausforderungen zu adressieren. Die modifizierte Darstellung verdeutlicht, dass in der Dermatologie nicht nur direkte gesundheitliche Auswirkungen der Klima- und Umweltveränderungen zu bewältigen sind, sondern auch eine steigende Anzahl psychischer Erkrankungen, die als direkte und indirekte gesundheitliche Auswirkung anzusehen sind.
Diskussion
Die Bewältigung der prognostisch steigenden Krankheitslast bei Rückgang verfügbarer Arbeitskräfte in Zusammenhang mit dem demografischen Wandel stellt eine große Herausforderung dar. Zum Erhalt der Funktionalität des Gesundheitssystems ist die zeitnahe Umsetzung ressourceneffizienter, nachhaltiger Maßnahmen in allen Bereichen der Gesellschaft unumgänglich. Die integrative Betrachtung dermatologischer und psychischer Beschwerden im Rahmen der Klima- und Umweltveränderungen erfordert die Anpassung der Inhalte für die Aus‑, Fort- und Weiterbildung von Fachkräften.