Frauen, die Opfer von Gewalt wurden, haben in Rheinland-Pfalz die Möglichkeit, sich vertraulich medizinisch versorgen und die Spuren der Tat gerichtsfest sichern zu lassen. Mit dem neuen Projekt wird dieses Angebot in Rheinland-Pfalz ausgeweitet.
Das Angebot „Vertrauliche Hilfe nach Gewalt“ arbeitet mit einem standardisierten Verfahren zur Spurensicherung, mit dem nun auch andere Spuren körperlicher Gewalt gesichert werden können. Zudem wird das Angebot von bisher sechs auf elf Standorte im Land ausgeweitet, bis zum Jahresende soll ein zwölfter Standort hinzukommen. Gewaltbetroffene Frauen können sich in den beteiligten Kliniken zu jeder Tages- und Nachtzeit absolut vertraulich medizinisch versorgen und auf Wunsch die Spuren der Tat gerichtsfest sichern lassen. Anschließend können sie weitere psychosoziale Hilfe und Unterstützung von einer Frauenunterstützungseinrichtung erhalten. Den betroffenen Frauen entstehen dabei keine Kosten. Sie müssen auch nicht befürchten, dass eine gesetzliche Krankenkasse Regressansprüche bei dem Täter geltend macht und so bekannt wird, dass sie sich an Dritte gewandt haben.
Der sensible Umgang mit den betroffenen Frauen ist essenzieller Bestandteil des Projekts. Dazu beteiligen sich die Frauenunterstützungseinrichtungen im Land an der Schulung des medizinischen Personals. Die Rechtsmedizin der Universitätsmedizin Mainz übernimmt die zentrale Koordination.