Schlagwort(e):
Klima,
Planetary Health,
Public Health
Die so genannten planetaren Krisen Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Verschmutzung führen zu schwerwiegenden gesundheitlichen und gesellschaftlichen Folgen, von denen vulnerable Gruppen besonders betroffen sind. Dies hat zur Weiterentwicklung von Public- und Global- zu Planetary Health geführt. Im Fokus stehen die Zusammenhänge zwischen Umwelt, Gesellschaft und der Gesundheit aller Lebewesen. Das breit aufgegriffene Konzept versteht sich transdisziplinär und auch als sozialgesellschaftliche Bewegung. Dieser Artikel zeigt die durch Umweltveränderungen hervorgerufenen Probleme und Handlungsfelder im Gesundheitssystem insbesondere für die Allgemeinmedizin auf und möchte zur Diskussion anregen. Die Integration von Planetary Health wird in der Allgemeinmedizin wichtiger, da hier umweltbedingte Gesundheitsfolgen unmittelbar spürbar sind und gleichzeitig in der Stärkung der Primärversorgung große Chancen für Adaptation und Mitigation liegen.
Mehrere Ansätze von Planetary Health und Allgemeinmedizin decken sich in Bezug auf die Anpassung an Umweltfolgen, die Vorbereitung auf weitere Krisen sowie die Stärkung von Gesundheitsförderung und Prävention. Allerdings entstehen durch die allgemeinmedizinische Versorgung selbst hohe Umweltbelastungen. Eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Praxisführung ist deshalb notwendig. Mit der Integration von Planetary Health in Leitlinien könnten zukünftig wichtige Aspekte in den allgemeinmedizinischen Alltag einziehen. Besonderen Stellenwert haben hier die klima- und umweltsensible Gesundheitsberatung und Prävention. Um den notwendigen Wandel in Medizin und Gesellschaft voranzubringen, sind Wissensvermittlung zu Planetary Health sowie weitere gesellschaftlich-politische Impulse aus der Medizin heraus notwendig.
Weitere Informationen: Lenzer, B., Muche-Borowski, C., Bühn, S. et al. Planetary Health in der Allgemeinmedizin Springer Nature Zeitschrift für Allgemeinmedizin 5.1.2024