Künstliche Intelligenz (KI) verändert das Gesundheitswesen immer stärker. Mithilfe von KI werden beispielsweise Diagnosen gestellt, Therapieentscheidungen getroffen, roboterassistierte Operationen durchgeführt, Daten ausgewertet und vieles mehr. Die neuen Techniken haben in vielen Bereichen der Medizin ein großes Potenzial, werfen aber auch ethische, rechtliche und praktische Fragen auf. Eine besondere Herausforderung ist KI für die Arzt-Patienten-Beziehung.
Das Institut für Ethik, Geschichte und Philosophie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) hat in dem Projekt „Mein Doktor, die KI und ich“ jeweils vier Handlungsempfehlungen für Patientinnen und Patienten sowie für Ärztinnen und Ärzte entwickelt. Sie sollen beiden Gruppen eine praktische Orientierungshilfe für den Umgang mit KI-basierten Systemen bieten.
Handlungsempfehlungen für Patientinnen und Patienten
- KI verstehen
- Konkreten KI-Einsatz hinterfragen
- Datenschutz und Datensicherheit
- Bedürfnisorientierung
Handlungsempfehlungen für Ärztinnen und Ärzte
- Verantwortung und Haftung
- Transparenz und Erklärbarkeit
- Patientenkommunikation und informierte Einwilligung
- Weiterbildung
Darüber hinaus entwickelten sich aus dem Projekt grundsätzliche, beide Zielgruppen betreffende, Handlungsempfehlungen.
Insgesamt nahmen mehr als 170 Bürgerinnen und Bürger, Ärztinnen und Ärzte so wie Expertinnen und Experten an diesem Diskursprojekt teil. Sie diskutierten über ethische, rechtliche und praktische Fragen und entwickelten gemeinsam erste Lösungsansätze. Das Projekt lief vom 1. Oktober 2023 bis 31. Dezember 2024. Es wurde vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur im Rahmen des Programms „zukunft.niedersachsen“ gefördert.