Das Bundesbauministerium hat eine Strategie für den Hitzeschutz in der Stadtentwicklung und im Bauwesen vorgelegt. Diese legt die Entstehung von Hitzeinseln und deren Vermeidung dar und fasst zusammen, was bereits von Stadtplanern und Bauingenieuren angewendet wird und welche Entwicklung im Stadtraum zukünftig notwendig wird, damit Städte auch im Sommer lebenswerte Orte sind.
Kernaussagen der BMWSB-Hitzeschutzstrategie
- Mehr Raum für Grün schaffen, das für Abkühlung sorgt: Grüne, vernetzte Freiräume in Form von Parkanlagen, Bäume, die die Straßen säumen, oder Grünflächen als schattige Klimaoasen sowie Dach- und Fassadengrün.
- Hitzevorsorge und wassersensible Stadtstrukturen gemeinsam gestalten: Das Grün nützt uns wenig zur Hitzevorsorge, wenn es vertrocknet. Nur mit ausreichend Wasser kann das Stadtgrün dichte Baumkronen für Schatten bilden und durch Verdunstung kühlen. Um dies insbesondere über längere Trockenperioden zu erreichen, braucht es in den Quartieren lokale Versickerungsmöglichkeiten und Flächen müssen entsiegelt werden.
- Verschattung besonders hitzebelasteter Orte (bspw. Stadtplätze, Spielplätze); auch Lösungen wie Sonnensegel können dazu beitragen, einen schattenfreien Spielplatz im Sommer überhaupt nutzbar zu machen.
- Kühle Orte in der Stadt identifizieren, bspw. Kirchen, Museen, die bei großer Hitze kühle Erholungsorte bieten können (Kältepläne in Berlin oder Potsdam)
- Hitzeschutz für Wohnungslose: Wohnungslose Menschen können sich bei Hitze nicht in kühlere, private Innenräume zurückzuziehen. Hier brauchen wir besondere Hilfen, mehr Trinkbrunnen, Duschmöglichkeiten, kühle Rückzugsorte. Hier arbeiten wir eng mit dem BMG zusammen im Kontext unseres Nationalen Aktionsplans gegen Wohnungslosigkeit.
- Hitzeschutz von Gebäuden: Im Bestand und Neubau brauchen wir vorrangig passive Hitzeschutzlösungen (bspw. außenliegender Sonnenschutz) und naturbasierte Lösungen wie Dach- und Fassadenbegrünung. So können wir gleichzeitig Klimaschutz und Artenvielfalt fördern.