Umweltbundesamt

Extreme Hitze: Wie vermeiden wir gesundheitliche Belastungen?

Schlagwort(e): Hitze, Klima

Seit 2005 vergeht in Deutschland kein Jahr, in dem nicht vor extremer Hitze gewarnt wird. Je nach Klimaentwicklung könnte sich die Zahl der Hitzewellen bis zum Ende des Jahrhunderts vervierfachen. Die vermehrten Hitzeextreme setzen vielen Menschen zu – besonders betroffen sind vulnerable Gruppen wie ältere Menschen oder Personen mit Vorerkrankungen. Aber auch Kinder, Obdachlose und exponiert Arbeitende sind durch die hohen Temperaturen gefährdet; während Hitzeperioden wird regelmäßig ein deutlicher Anstieg der Sterbefälle beobachtet. 

In Deutschland versuchen Bund, Länder und Kommunen sowie Organisationen und Verbände aus der Zivilbevölkerung mit einem Mix aus rechtlichen Vorgaben, Prävention und konkreten Maßnahmen die Hitzefolgen abzumildern. Vieles wurde dabei schon erreicht und implementiert, darunter vereinzelt erste Hitzeaktionspläne, kostenlose Trinkbrunnen und Verschattung öffentlicher Plätze. (…)

Bund sorgt für Rahmenbedingungen
Das seit 1. Juli 2024 in Kraft getretene Klimaanpassungsgesetz stärkt unter anderem den Hitzeschutz und betont die Notwendigkeit, auf kommunaler Ebene Klimaanpassungskonzepte mit Maßnahmenplänen unter Berücksichtigung von Hitzeextremen zu erstellen – beispielsweise durch Hitzeaktionspläne. Wie diese Pläne aussehen können, zeigt die vom Bundesumweltministerium publizierte Bund/Länder-Handlungsempfehlung aus dem Jahr 2017. Neben rechtlichen Rahmenbedingungen setzt der Bund stark auf Aufklärung – etwa mit dem „Infopaket Hitzeschutz“, das an alle Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der rund 1.000 Kommunen in Deutschland verschickt wurde oder mit dem Hitzeknigge des Umweltbundesamts, das Kommunen als Kommunikationsinstrument nutzen können.

Zentral für den Hitzeschutz sind außerdem finanzielle Mittel, mit denen die Regierung Maßnahmen unterstützt. Zu diesem Zweck wurde jüngst die Förderrichtline „Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen“ des Bundesumweltministeriums fortgeschrieben, das zwischen 2020 und 2023 für die Umsetzung investiver Maßnahmen, unter anderem zur Anpassung an Auswirkungen von Hitzewellen und zur Hitzevorsorge, 150 Millionen Euro bereitgestellt hat.

Dieser Artikel wurde als Schwerpunktbeitrag im Newsletter ⁠Klimafolgen⁠ und Anpassung Nr. 91 veröffentlicht.
 


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