Die Lancet-Kommission für Demenzprävention, -intervention und -pflege einen aktuellen Bericht über neue Erkenntnisse zur Prävention von Demenz publiziert. Hohe Cholesterinwerte und Sehverlust werden vom Lancet-Report als neue Demenzrisiken genannt – wer solche Risiken minimiert, so die Autorinnen und Autoren, kann vorbeugen.
„Schon 2020 hatte die internationale Gruppe zwölf dieser Risikofaktoren vorgestellt: geringe Bildung, Hörminderung, Bluthochdruck, Rauchen, Fettleibigkeit, Depression, Bewegungsmangel, Diabetes, übermäßiger Alkoholkonsum, traumatische Kopfprellungen, Luftverschmutzung und soziale Isolation.
Im Bericht sind nun zwei weitere Faktoren hinzugekommen, die mit neun Prozent aller Demenzfälle in Verbindung gebracht werden: So seien schätzungsweise sieben Prozent davon auf einen hohen LDL-Cholesterinwert ab einem Alter von etwa 40 Jahren und zwei Prozent auf einen unbehandelten Sehverlust im späten Alter zurückzuführen.
Umgekehrt heißt das: „Wenn man die nachlassende Sehkraft korrigiert und im mittleren Lebensalter das LDL auf optimale Werte senkt, kann man tatsächlich das Risiko einer Demenz senken“, erklärt Peter Berlit, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN). Diese Zusammenhänge seien zwar erwartbar gewesen, würden nun aber durch den Lancet-Report belegt – und sollten in der medizinischen Behandlung etwa durch Hausärzte berücksichtigt werden“ (zitiert nach Tagesspiegel Wissen/dpa).